Fühlen ist ein Politikum - „I want you to panic”

 

Gastbeitrag über Politik und Gefühle, 26 Mai, 2019.

 

Fühlen ist ein Politikum.

 

Emotionen können uns zum Spielball populistischer Propaganda machen oder uns den Weg aus einer Krise weisen, so die Autorin Vivian Dittmar.

 

Sie ermutigt uns, auf unser Herz zu hören und durch die Gefühle hindurch neue Handlungsmöglichkeiten zu entdecken. “Das Herz ist unser Kompass.”

 

 

In einer Gesellschaft, die an sich selbst den Anspruch erhebt, alles ganz nüchtern und rein rational zu betrachten, haben Gefühle keinen Platz.

 

Immer wieder werden sie als Hort des Irrationalen, des Kindisch-Unreifen, des Naiv-Dummen ausgemacht.

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„I want you to panic”

Greta Thunberg, die sechzehnjährige Schwedin, deren Streik vor dem schwedischen Parlament die weltweite Fridays for Future-Bewegung in Gang setzte, sagt: „I want you to panic” (Ich will, dass Ihr in Panik geratet). Weil wir über das Denken alleine die Dringlichkeit der Lage nicht begreifen können.

  

Emotionale Manipulation vs. Bewusstes Fühlen

Menschen, die auf ihr Herz hören, sind unangenehm. Sie stellen den Status Quo in Frage und bewegen durch ihre schlichte Aufrichtigkeit die Welt.

Eine bewährte Strategie, sie zum Schweigen zu bringen, ist der Zynismus.

 

Ob Marie-Antoinettes berühmter Ausspruch, das Volk solle doch Kuchen essen, wenn es kein Brot mehr habe, oder die Aussage des Herrn Lindner, die Kinder sollten den Klimaschutz den Profis überlassen: Herablassender Hohn ist ein Merkmal falscher Selbstsicherheit der herrschenden Klasse.

 

Doch so lange diese Erkenntnis rein rational bleibt, können wir endlos darüber diskutieren, wer daran schuld ist, ob es wirklich so schlimm ist, wer den ersten Schritt machen sollte, welche Maßnahme wohl am besten geeignet sei, um es zu verhindern, oder wessen Lobbyinteressen womöglich wichtiger sind.

 

Inzwischen vergehen kostbare Jahre, in denen sich stillschweigend das größte Artensterben in der Geschichte der Menschheit vollzieht. Alle fünfzehn Minuten stirbt eine Art. Alle fünfzehn Minuten.

Kannst du die Bedeutung dieser Worte fühlen?

 

Wenn wir in die Geschichte zurückblicken, dann waren es immer die Gefühle, die Menschen zu Veränderungen bewegt haben. Die Französische Revolution war keine wohlüberlegte Angelegenheit, genauso wenig der Fall der Mauer, die Durchsetzung des Frauenwahlrechts, die Bürgerrechtsbewegung in den USA, das Ende der Kolonialzeit in Indien oder der Apartheit in Südafrika.

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Vivian Dittmar ist Gründerin der Be the Change Stiftung für kulturellen Wandel, die sich für eine ökologisch nachhaltige, sozial gerechte und sinnerfüllte menschliche Präsenz auf dem Planeten Erde als neues Leitmotiv unserer Zeit einsetzt. Sie ist außerdem Autorin mehrerer Bucherfolge zu den Themen emotionale Intelligenz und Beziehungskompetenz. www.viviandittmar.net       www.be-the-change.de

 

 Foto: Pixabay

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